Sehenswertes
Ihre Flügel weisen schon von Weitem den Weg. Die Windmühle ist Glandorfs Wahrzeichen und hat eine wechselvolle Geschichte. Heute ist sie nicht nur Schauplatz für viele kulturelle Veranstaltungen, sondern auch Treffpunkt für Liebende, die sich hier ihr Jawort geben.
Die Windmühle wurde 1839 an der Windmühlenstraße erbaut. Sie diente viele Jahre lang ortsansässigen Bauern als verlässliches Mahlwerk, verfiel über die Jahre äußerlich jedoch zusehends. 1970 kaufte die Gemeinde das Schmuckstück und verhalf ihm zu neuem Glanz. Der Windmühlenverein nutzt die Räume für kulturelle Zwecke wie Vorträge und Lesungen. Besonders durch die jährlich wiederkehrende Krippenausstellung und dem im September stattfindenden „Mühlendag“ ist die Windmühle weit über die Grenzen Glandorfs bekannt geworden. Der Windmühlenverein bietet bisweilen selbstgebackenes Brot aus dem Backhaus an. Besichtigungen sind nach Absprache möglich. Ansprechpartner: Hubert Schlotmann, Mobil: 01 77 / 977 04 18
Die Geschichte der heutigen Pfarrkirche St. Johannis reicht bis ins Jahr 1270 zurück. Seit jenen Tagen ist das Gotteshaus mehrfach erweitert worden – bis schwedische Soldaten die Kirche während des Dreißigjährigen Krieges am 6. Mai 1636 vollständig niederbrannten. Nach ihrem Wiederaufbau ist die Kirche zwischen 1817 bis 1820 nach Süden erweitert und zu einer klassizistischen Hallenkirche umgebaut worden. Im Jahr 1937 ist auch der Turm aufgestockt worden – auf weithin sichtbare 54 Meter. Besonders sehenswert sind die Kunstwerke, die sich im Inneren der Kirche befinden. Das hölzerne Vortragskreuz stammt aus dem 13. Jahrhundert und der Sandstein-Seitenaltar mit dem Kreuzigungsrelief wurde im 17. Jahrhundert gefertigt.
Den Aufstieg von einer Bauernschaft zur Kapellengemeinde verdankt der Ortsteil Schwege dem Lehrer Mathias Niehaus. 1863 gründete er den Maria-Joseph-Verein, der sich den Bau einer Marienkapelle zur Aufgabe gemacht hatte. Bereits am 4. August 1863 wurde die neue Kapelle eingeweiht. Nur zwei Jahre später wurde das sogenannte Vikarienhaus eröffnet. Der Maria-Joseph-Verein schaffte damit die Voraussetzungen für die Anerkennung als Kapellengemeinde. Als Jahre später die Kapelle zu klein wurde, bauten die Schweger Bürger eine größere. Nur der kleine Turm erinnerte noch an das erste Bauwerk. Baumeister war Johann Gerhard Brömmelkamp aus Baccum bei Lingen. Die neue Kirche St. Marien im gotischen Stil wurde aus Bruchsteinen mit Chor gen Norden gefertigt. Sie bietet Platz für 400 Gläubige. Der kleine Turm, der an die einstige Kapelle erinnerte, machte erst nach Ende des Ersten Weltkriegs einem stattlichen Turmbau Platz.
Ansprechpartner: Kath. Pfarrgemeinde, Tel. (05426) 9430-0
Lange fristete die alte Zisterne, die über Jahrhunderte das Herz von Glandorf mit Wasser versorgte, unter dem Thieplatz ein Schattendasein. Der nach einem Entwurf der Osnabrücker Künstlerin Elisabeth Lumme neu gestaltete Brunnenplatz macht seit Oktober 2010 das Verborgene sichtbar.
Bewusst nimmt die äußere Formgebung die unterirdische Rundform der Zisterne auf. Deren Sandstein findet über der Erde seine Entsprechung im schwarzen Granit der Stufen, die das Niveau der umgebenden Pflasterfläche auf den historischen Stand der 70er Jahre absenken. Der schwarze Granit findet sich zudem in den radial gesägten Blöcken der Brunnenskulptur wieder, die das Grundwasser aus der Zisterne an die Oberfläche holt. Die Zisterne selbst wird durch eine große Plexiglasscheibe einsehbar. Der Weg hinunter führt über die historisch uneinheitlich angelegten Stufen. Schließlich sollte bei der Neugestaltung der Zisterne die alte Substanz so weit wie möglich bewahrt werden.
Im überwiegend katholisch geprägtem Glandorf leben zum Ende des Zweiten Weltkrieges nur vereinzelt „Lutherske“. Doch mit dem Zuzug der Flüchtlinge wuchs die evangelische Kirchengemeinde innerhalb weniger Jahre auf mehrere hundert Menschen an. Eine eigene Kirche gab es allerdings noch nicht.
Erst 1952 wurde auf einem Grundstück an der Krankenhausstraße in nur sechs Wochen eine Holzständerkirche erbaut. Möglich war dies, weil das Gebäude bereits 1912 nach dem Konzept der Bodelschwinghschen Notkirchen als transportabler Holzständerbau errichtet worden war. Allerdings in Holsen-Ahle im Kreis Herford. Dem baufälligen Gebäude drohte dort der Abriss. Eine gute Gelegenheit für die Gemeinde Glandorf, das Gotteshaus für kleines Geld zu kaufen. In Glandorf erhält die Kirche schließlich ein Steinfundament, wird renoviert und auf 300 Plätze verkleinert. Am 21. Dezember 1952 wird sie eingeweiht und bekommt auch offiziell den Namen, den bis heute jeder im Ort kennt: Kripplein Christi.
Die biblische Geschichte um den kleinen David, der den großen Goliath durch eine clevere List besiegte, lernen Kinder schon in der Schule. Die beiden gleichnamigen Findlinge gehören zu den größten im Osnabrücker Land. Auf ihrer Reise aus Schweden zum Fundort im Ortsteil Averfehrden haben sie 1250 Kilometer zurückgelegt.
Durch Zufall wurde der Gesteinsbrocken 1979 bei der Flurbereinigung gefunden und gehoben. Dabei brach ein Stück des Findlings aus dem Gestein heraus. Beim Anblick des kleinen und großen Findlings war der Name der beiden schnell gefunden. David und Goliath haben als Naturdenkmal ihren Platz gegenüber dem Heimathaus Averfehrden in der Straße „Zum dicken Stein“ gefunden.
Gleich zwei Schlösser fügen sich in unmittelbarer Nachbarschaft aneinander. Die Familien von Korff und von Kettler waren einst Herren über die prächtige Doppelschlossanlage im benachbarten Füchtorf. Die Schlösser sind mit dem Fahrrad bequem in etwa 20 Minuten von Glandorf erreichbar. Besucher können Schlosskapelle und Außenanlagen besichtigen. Im Erdgeschoss des Schlosses wurden Wandmalereien des Rietberger Hofmalers Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher (1749 bis 1823) freigelegt. Ein Förderverein engagiert sich, dass schon bald ein Museum zum Thema Klassizismus entstehen kann.
Der ehemalige „alte Kuhstall" wurde hingegen bereits renoviert. Im Café „Wappensaal" können Besucher nun rasten und selbst gebackene Torten genießen. Auskunft und Reservierung unter Tel. (05426) 80 76 77.
In einer Dauerausstellung werden landwirtschaftliche Geräte und Maschinen aus der Zeit von 1870 bis 1970 gezeigt. Zum Museum gehört auch ein historisches Backhaus in dem bei entsprechender Besucherzahl Brot und Kuchen gebacken wird. Möglich sind auch unterhaltsame Spiele unter Einbeziehung historischer Landtechnik. Dazu gehört z. B. ein Treckerparcours . Besichtigungen mit Führung und auf Wunsch entsprechendem Rahmenprogramm sowie Bewirtung sind nach Vereinbarung möglich. Alljährlich findet ein großer Aktionstag statt bei dem mit wechselnden Themen historische Landtechnik zum Einsatz kommt. Ansprechpartner: Antonius Recker, Telef. 05426-3207 oder 0175-852 9341. E-Mail: info@historische-landtechnik.de. Allgemeine Informationen über den Verein im Internet unter www.vhlt.de.
Nach zehn Jahren Pause wurde die Wassermühle am Ortsrand 1989 wieder in Betrieb genommen. Zuvor hatte die Merschmühle mehr als 750 Jahre lang Wasserkraft genutzt. Nach der Modernisierung versorgt sie unter anderem den Betrieb, den Haushalt sowie Nachbargebäude mit umweltfreundlicher Energie. Das Wasser fließt wie eh und je aus dem Glaner und dem Remseder Bach. Die bis heute gültigen Wasser- und Staurechte der Familie Dallmöller stammen aus der Zeit um 1235. Ansprechpartner: Familie Dallmöller, Tel. (05426) 55 33.
Der Solarpark ist eine der größten Freiflächen-Fotovoltaikanlagen in Niedersachsen. 36.000 Solarmodule wurden angelegt. Sie verwandeln jährlich Sonnenstrahlen in 7,4 Millionen Kilowattstunden – genug, um mehr als 2400 Haushalte zu versorgen. Der Solarpark befindet sich an der Hauptstraße im Ortsteil Schwege. Von der Besucherplattform haben Gäste einen tollen Ausblick auf die Anlage.
Das Kloster Vinnenberg ist ein ehemaliges Benediktinerinnen-Kloster. Es befindet sich direkt hinter der Ortsgrenze Glandorf-Sudendorf auf westfälischem Gebiet. Das Kloster, dessen Wurzeln in das 13. Jahrhundert zurückreichen, ist einer der ältesten Wallfahrtsorte im Bistum Münster. Bekannt ist es vor allem wegen des Vinnenberger Gnadenbildes. Die letzten Ordensfrauen verließen das Kloster im Sommer 2005. Unmittelbar danach begann der Verein zur Förderung des Klosters Vinnenberg, die Wiederbelebung aktiv zu betreiben. Im Sommer 2010 wurde die Klosteranlage als geistliches Zentrum mit 30 Gästezimmern wiedereröffnet.
Die angrenzenden Wiesen und Wälder bieten außerdem gute Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren. Direkt gegenüber dem Kloster lädt zudem das Landgasthaus „Zum kühlen Grunde" zur Einkehr ein.
Der Kalvarienberg liegt auf dem höchsten Punkt der Glandorfer Straße zwischen Glandorf nach Bad Laer. Rechts der Straße, von weitem sichtbar, erhebt sich die Krone einer uralten Linde – auch Prediger-Linde genannt. Diesem gegenüber erstreckt sich ein 275 Meter langer Kreuzweg, im Volksmund von alters her Kalvarienberg genannt. Ein Ort der Stille und Einkehr. Am Anfang soll hier gemäß Überlieferung eine germanische Fluchtburg und später eine Gerichts- und Kultstätte gelegen haben. Angelegt wurde der Kreuzweg an dieser historischen Stelle vom Schulvikar Sommer. Nicht nur die Abgeschiedenheit war der Grund für diesen Platz, sondern auch die Tatsache, dass hier schon im 13. Jahrhundert die Gemeinden Glandorf und Laer gemeinsam Gottesdienste abhielten.
Der Kalvarienberg ist entspannt mit dem Auto oder über den Radweg entlang der Glandorfer Straße erreichbar. Die angrenzenden Heideseen bieten sich zudem für eine Wanderung an. In dieser Region wird seit vielen Jahren Kies und Sand abgebaut. Entstanden ist eine idyllische Landschaft mit einer schönen Flora.