Jedes Jahr werden bei der Allgemeinen niedersächsischen Kaninchenschau etwa 100 Niedersachsenteller für die besten Kaninchen vergeben – 2012 mit dem Rathaus der Stadt Osnabrück als Motiv, 2018 mit der Windmühle in Glandorf. Kenner der Szene verwundert dies nicht, denn die Glandorfer Kaninchenzüchter sind immer on the top mit ihren Kaninchen und gewinnen regelmäßig und unregelmäßig Meisterschaften unter den besten auf Landes-, Bundes- und Europaebene.
Klaus Dallmöller, Martin Hagemann und Martin Kürten statteten der Bürgermeisterin am 17. Januar 2019 einen Besuch ab, um ihr den Niedersachsenteller 2018 mit der Glandorfer Mühle zu überreichen. Es stellte sich heraus, dass die Bürgermeisterin im Grunde keine Ahnung von Kaninchen und ihrer Zucht hat, sodass die drei Züchter sie gerne informierten.
Ihre Karrieren verliefen unterschiedlich: Klaus Dallmöller züchtet bereits seit seinem
13. Lebensjahr, also seit 41 Jahren, Martin Hagemann auch schon seit vielen Jahren.
Dieter Kürten zählt sich eher zu den Spätberufenen, hat aber für sein 3-jähriges Enkelkind vorsorglich schon einmal eine dritte Rasse angeschafft. Die drei haben zwischen ca. 50, 60 bzw. 100 Kaninchen, zusammen also mehr als 200. Allen dreien ist es wichtig, dass man als Züchter ein Gefühl für den Umgang mit lebenden Tieren bekommt. Neben diesem Gefühl braucht man ein gutes Auge, um gute Tiere zu züchten. Keiner von ihnen steht auf „extravagante“ Rassen – sie alle wollen „vernünftige“, resistente Tiere heranziehen.
Für die drei Kaninchenzüchter ist das Frühjahr mit den kleinen, neuen Kaninchen die schönste Zeit im Jahr. Den Auftakt der Schausaison bildet immer der Glandorfer Kürbismarkt im Herbst, ihm folgt die Allgemeine Niedersachsen Kaninchenschau in der Halle Gartlage in Osnabrück im Dezember und schließlich die Bundesschau. Alle drei Jahre findet eine Meisterschaft auf europäischer Ebene statt. Und so heißt es jedes Jahr: Nach der Schau ist vor der Schau!
Zu Recht eilt den Glandorfern ein Ruf voraus: Wenn Du Glandorfer Kaninchenzüchter bist, gehörst Du zu den besten! Und das könne nur funktionieren, berichten sie, wenn man ein geselliges Vereinsleben pflegt und sich gegenseitig unterstützt, z.B. die Tiere der anderen füttert, wenn diese in Urlaub sind. Die Bürgermeisterin bedankt sich herzlich bei allen dreien, ihr hat der Nachhilfeunterricht viel Spaß gemacht und sie ist stolz und sei glücklich, dass die Glandorfer Mühle auf dem schönen Niedersachsenteller ist. Dem Verein und seinen Züchtern wünscht sie für die Zukunft alles Gute und eine gute Zucht.